+++ Umstellung auf E-Busse: Milliarden Euro Mehrkosten +++
Die bayerische Staatsregierung treibt die Energiewende voran, ohne dass langfristig geklärt ist, wo der Strom herkommen soll. Derzeit fahren zwar erst 59 Busse mit alternativen Antriebsarten auf bayerischen Straßen, aber schon ab nächstem Jahr sollen in München und weiteren Städten nur noch elektrisch betriebene Busse angeschafft werden.
Wie viel Geld das verschlingt, zeigen Zahlen aus Berlin: Für die Umstellung von Diesel- auf Elektrobusse bis 2030 hatte der Berliner Senat ursprünglich 1,8 Milliarden Euro eingeplant. Tatsächlich werden laut aktueller Schätzungen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) 2,94 Milliarden Euro bis zur vollständigen Elektrifizierung ausgegeben werden müssen.
Die deutlich höheren Kosten ergeben sich aus den notwendigen neuen Betriebshöfen, der Ladetechnik sowie einem sehr viel höheren Personalbedarf. Da E-Busse eine weit geringere Reichweite als Dieselbusse haben, müssen die Linien gekürzt werden.
Wie der meiste weltfremde Unsinn, stammt auch hier die Vorgabe aus Brüssel! Die Europäische Union schreibt vor, dass ab 2021 mindestens 22,5 Prozent aller neu gekauften Busse emissionsfrei sein müssen. Die Verantwortlichen in Bayern sehen sich offenbar als Musterschüler des EU-Zentralismus und wollen diese Weisung nun noch übererfüllen.
„Es ist klar, dass bei der Umrüstung der Busflotten hohe Kosten anfallen“, gibt BR-Verkehrsexperte Anton Rauch zu. Doch solle sich die Politik davor hüten, die Mehrkosten direkt an die Fahrgäste weiterzureichen. „Wenn es tatsächlich eine Verkehrswende geben soll, dann wären Preissprünge bei Bussen und Bahnen Gift“, so Rauch.
Und wo soll das Geld herkommen? „Es wird an den politischen Entscheidungen der nächsten Jahre hängen, inwieweit Bund und Länder aus Steuermitteln den Kauf von Elektrobussen fördern“, lautet die Antwort des Experten.
Der Steuerzahler wird also wieder einmal zur Kasse gebeten – ob er die neuen E-Busse nutzt oder nicht.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/bayern-hat-nachholbedarf-bei-e-bussen-im-nahverkehr,RbGanP8