+++ Lesekompetenz: Deutschlands Schüler können laut Pisa-Studie lediglich ihr schwaches Niveau halten +++
„Guter Durchschnitt“ ist das „Land der Dichter und Denker“ angeblich bei der Lesekompetenz seiner 15-jährigen Schüler. 498 Punkte erreichen diese laut aktueller Pisa-Studie, womit sie elf Punkte über dem OECD-Durchschnitt von 487 Punkten liegen. Verglichen mit der ersten Pisa-Studie aus dem Jahr 2000 werten Journalisten und Bildungspolitiker das als Erfolg.
Aber die Zahl täuscht. Denn Deutschland schob sich nur deshalb nach oben, weil andere Länder zurückgefallen sind. Neuseeland, Australien oder Finnland sind abgestiegen. Überhaupt ist der Mittelwert in allen Staaten gesunken. Und Deutschlands Punktzahl stagniert noch immer dort, wo sie schon im Jahr 2000 war, als das Land durch den ersten Pisa-Test schockiert war.
Seitdem ist der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund rasant angestiegen: allein von 2009 bis 2018 von 25,7 auf 35,6 Prozent. Wenn das Niveau trotzdem wenigstens gehalten werden konnte, liegt das an den enormen Geldmitteln, die in das gesteckt wurden, was Politiker als „Bildung“ bezeichnen.
Trotzdem ist ein ganzes Fünftel der 15-Jährigen kaum in der Lage, „den Sinn von Texten zu erfassen und zu reflektieren“, wie Kristina Reiss vom Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien an der Technischen Universität München feststellt. „Die Zahl der schlechten Schüler hat seit 2009 sogar um drei Prozent zugenommen.
Es ist sicher kein Zufall, dass in diesen Ländern der Anteil schwer integrierbarer Migrantengruppen gering ist. Aber die Unterschiede zu Deutschland liegen auch darin, dass man hierzulande offenbar keine Lust zum Lesen mehr hat. Die Hälfte der Jugendlichen sagt, sie lese nur, wenn sie müsse. Und für 34 Prozent ist Lesen sogar Zeitverschwendung.
Für unsere große Kulturnation sind diese Ergebnisse beschämend.