+++ Schon ab einem Cent: Erste Bank führt Negativzinsen ein. Jetzt geht es auch an kleine Ersparnisse +++
Früher brachte man sein Geld zur Bank, um zu sparen, aber aufgrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank ist das heute kaum noch möglich. Vor allem bei Giro- und Tagesgeldkonten gibt es kaum noch Zinsen: Im Schnitt sind es noch winzige 0,05 Prozent.
Immer häufiger werden aber auch Negativzinsen fällig, die die Banken beschönigend „Verwahrentgelte“ nennt. Man bezahlt die Bank also dafür, dass sie das Geld auf dem Konto für einen „verwahrt“. Die Höhe dieser Minuszinsen richtet sich nach der Einlage. Manchmal werden auch pauschale Gebühren verlangt.
Bislang waren nur Firmen und Privatkunden mit Vermögen ab 100.000 Euro betroffen. Doch jetzt wird auch bei Kleinsparern zugegriffen: Als erste Bank in Deutschland erhebt die Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck bei uns in Bayern ein Verwahrentgelt von -0,5 Prozent. Schon ab einem Cent!
Die Ersparnisse für neue Möbel oder einen Gebrauchtwagen, der Notgroschen oder die Altersvorsorge: Sie schwinden dahin, anstatt sich zu vermehren. Und die Inflation nagt ohnehin an jedem Euro.
Also: Wenn ein Kunde ein neues Konto eröffnet, muss er ab sofort damit rechnen, dass die Bank ein Verwahrentgelt festlegt. Noch kann der Kunde dann zu einem anderen Geldinstitut wechseln – aber es ist zu befürchten, dass der Negativzins bald überall um sich greift.
Manche Experten halten Verwahrentgelte zusätzlich zur Kontoführungsgebühr allerdings für rechtswidrig. Schließlich würde für eine Leistung dann ein doppelter Preis erhoben. Aber die Rechtslage ist noch nicht abschließend geklärt.
Vor einiger Zeit hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder unsere Forderung übernommen, Negativzinsen auf Spareinlagen bis 100.000 Euro zu verbieten. Bislang blieb es jedoch bei einer populistischen Ankündigung, wie man es von der CSU ja kennt. Im Plenum hatte die CSU unseren Antrag ja schon einmal abgelehnt.
Wir sagen generell: Nein zu Negativzinsen! Hände weg von den Ersparnissen der Bürger!