Do 19.10.2017 | 21:45 | Kontraste

CSU auf AbwegenWie eine Volkspartei im Niedergang der AfD Paroli bieten will

Nach dem AfD-Wahlerfolg in Bayern will CSU-Chef Seehofer die „rechte Flanke“ schließen, doch mit diesem Ziel trifft er auf Widerstand. In der CSU wird der Ruf nach seiner Ablösung lauter. Statt die CSU auf AfD-Kurs zu bringen, fordern viele eine Modernisierung der Partei mit klaren Perspektiven für Bayern. Die Erinnerung an FJS ist unübersehbar – der hat Bayern in einen modernen Industriestaat verwandelt und trotzdem den Konservativen eine Heimat gegeben.

Anmoderation: Rumoren in der Union – erste Personal-Konsequenz aus dem Wahldebakel: Gestern kündigte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich seinen Rücktritt an. Seine CDU war bei der Bundestagswahl in Sachsen nur auf dem 2. Platz gelandet – hinter der AfD! Große Frage nun: Wen reisst Tillich möglicherweise noch mit? Auch in Bayern steht CSU-Chef Horst Seehofer nach einer verheerenden Wahlniederlage unter Beschuss. Auch seine Wähler wanderten massenhaft zur AfD. Wie kommt es, dass die Bayern ihrer CSU derart untreu wurden? Und wie richtet sich die Partei jetzt aus, mitten in den aktuellen Sonderungsgesprächen? Eindrücke von Markus Pohl und Chris Humbs.

AfD, CSU

Deggendorf in Niederbayern. Ehemals Hochburg der CSU. Bei der Bundestagswahl aber holte die AfD hier knapp 20 Prozent – so viel, wie in keinem anderen Wahlkreis im Westen der Republik

Und sie ist das Gesicht des Erfolgs: Katrin Ebner-Steiner. Im Wahlkampf fiel die AfD-Politikerin durch bizarre Auftritte auf. In einer Burka protestierte sie bei einer CSU-Kundgebung mit Angela Merkel gegen eine angebliche Islamisierung Niederbayerns.